"Niemand erblindet, der Gott schaut. Dem wird nichts gekrümmt, der Gott dient."
(Ausspruch von Klara, überliefert von Thomas von Celano 1255/56)
1. Klara sah klar, sie war entschieden, geradlinig und konsequent. Sie wusste, was sie wollte, und ließ sich von dem als richtig Erkannten nicht abbringen. Wenn es um die Sache Gottes ging, beugte sie sich keiner Autorität und ließ sich auch nicht durch Freundschaft einwickeln.
Sie widersetzte sich nicht nur dem Versuch der Familie, sie zurückzuholen, sondern vollzog eine klare Trennung. (Verkauf des Erbteils an Fremde; Verteilung des Erlöses an Arme)
Sie erwirkte und verteidigte das ?Privilegs der Armut? gegenüber den Päpsten (?Heiliger Vater, auf gar keine Weise will ich in Ewigkeit von der Nachfolge Christi befreit werden.?).
Sie stärkte Agnes von Prag im gleichen Anliegen. (?Wenn dir aber jemand etwas anderes sagt, etwas anderes eingibt, was deine Vollkommenheit hindert, selbst wenn du ihn zu ehren verpflichtet wärest, so folge dennoch seinem Rate nicht...?)
?Hungerstreik?, um nicht vom Franziskanerorden getrennt zu werden.
Erstmals in der Kirchengeschichte arbeitete sie als Frau eine Regel aus und erwirkte die Bestätigung durch den Papst.
2. Bei all dem hatte das Wesen Klaras nichts Düsteres, Verbissenes oder Enges. Im Gegenteil: Sie war gütig und dem Leben zugewandt.
?Herr, sei gepriesen, weil du mich erschaffen hast.?
3. Klara hatte einen Selbststand als Frau in der Kirche und wollte den geschwisterlichen Austausch zwischen Männern und Frauen. Dass Mann und Frau von Gott her die gleiche Würde haben, war für sie selbstverständlich.