Wutach-Feldberg-Kaiserstuhl-Exkursion

Ein fächerverbindendes Projekt der Fachbereiche
Biologie, Erdkunde und Chemie

Abfahrt in Kaiserslautern

Seit 1987 führt das St.-Franziskus-Gymnasium regelmäßig Exkursionen in den südlichen Schwarzwald durch.

Ursprünglich als Fachexkursion der Biologie-Leistungskurse begonnen, wird die Südschwarzwald-Exkursion heute als fächerverbindendes Projekt in der Jahrgangsstufe 11 durchgeführt. Dabei liegen die Schwerpunkte auf den Disziplinen Geographie, Biologie und Chemie.

 

Kaiserstuhl

Oberbergen im Kaiserstuhl

Erstes Etappenziel ist der Kaiserstuhl, ein markanter ehemaliger Vulkanstock inmitten der Rheinebene, mit seinen typischen Weinbauterrassen, seinen Löss-Hohlwegen und seiner zum Teil fast mediterranen Flora und Fauna.

Phillipsit im Vulkangestein des Kaiserstuhls

 

 

 

Anschließend geht es weiter in den Hochschwarzwald zur Unterkunft.

Badberg/Kaiserstuhl
Netzflügler
Knabenkraut
Nestwurz
Badberg/Kaiserstuhl
Riemenzunge

Feldberg

Emmendinger Hütte 05/2005

Als Basislager der Exkursion fungiert derzeit die Emmendinger Hütte am Feldberg.

Von dort aus gilt es dann, das mächtige Massiv des höchsten Berges im Schwarzwald zu erklimmen, der in Gestein und Pflanzenwelt auf die letzte Eiszeit verweist.

Am Fuß des Feldberges wartet außerdem der romantische Feldsee, an den ein kleines, aber eindrucksvolles Hochmoor mit unverwechselbaren Pflanzen und Tieren anschließt. Hier wachsen nicht nur Fieberklee, Torfmoos und Wollgras. Die zahlreich vorhandenen Insekten sind auch in steter Gefahr, dem Sonnentau, einer fleischfressenden Pflanze, zum Opfer zu fallen.

Feldberg Gipfel 05/2007
Feldberg Gipfel 05/2006
Blick vom Gipfel
Feldseeblick
Feldsee
Feldsee
Sonnentau & Torfmoos
Wollgras
Emmendinger Hütte 05/2006

Wutach

Amselfelsen
Wutach-Schlucht

Drittes Ziel ist ein malerischer kleiner Fluss: die Wutach, die ihren Ursprung am Feldsee (Feldberg) hat. Weil ihr durch geologische Umwälzungen nach der letzten Vereisung Süddeutschlands vor nur siebzigtausend Jahren eine neue Richtung aufgezwungen und zugleich ein mächtiges Gefälle verliehen wurde, hat die "Wütende Ach" in erdgeschichtlich gesehen kürzester Zeit eine tiefe Schlucht gegraben. Auf wenigen Kilometern durchschneidet die Wutach dabei mehrere Gesteinsschichten.

Die Mannigfaltigkeit der Böden, die hierbei entsteht, bietet zusammen mit den unterschiedlichen Licht-, Feuchte- und Temperaturverhältnissen der Steilhänge und der Talaue die Grundlage für eine Vielzahl von verschiedenartigen, eng benachbarten Lebensräumen mit markanten Tier- und Pflanzenarten. Die Wutachschlucht bildet dadurch sogar ein Rückzugsgebiet seltener eiszeitlicher Pflanzenarten.

Ergänzend zu den geologischen und biologischen Studien werden auch Wasserproben entlang der Wutach analysiert und der Zusammenhang zwischen Boden- und Wasserqualität untersucht.

Lothenbach-Klamm
ehem. Bad Boll
Lothenbach-Klamm
Wutach-Versickerung
Rast an der Schurhammerhütte
Rastplatz am Feldsee

Natur - pur

Wasseranalysen
"Spuren" der Erdgeschichte

Die Exkursionsteilnehmerinnen lernen auf ihren Wanderungen den schönen Türkenbund, den verführerischen Aronstab und die mysteriöse Blasse Schuppenwurz ebenso kennen wie die scheue Wasseramsel und den putzigen Strudelwurm.

In diesem "Laboratorium der Geologie" können sie zudem die Erdgeschichte hautnah erleben, denn sie wandern durch Schichten aus Gestein, die einst am Grund des Meeres ihren Ursprung fanden. Durch chemische Wasseranalysen erfahren sie schließlich, wie sich die Mineralien des anstehenden Gesteins, aber auch zivilisatorische Einflüsse auf die Wasserqualität auswirken.

Schließlich vermittelt die Suche nach Fossilien aus der Jurazeit Einblicke in die Welt vor einhundertfünfzig Millionen Jahren. Und wer jetzt noch nicht genug hat, den lockt Deutschlands prächtigste und größte wildlebende Orchidee, der Frauenschuh, in einem nahe gelegenen Wäldchen.

gefleckter Aronstab
Schuppenwurz
Frauenschuh
rote Pestwurz
Wasseramsel
sekundärer Urwald
fast unberührte Natur
Türkenbundlilie
Pflanzenbestimmungs- übungen
Ammonit
Fossiliensuche
Gryphaea

Gemeinschaft

Neben allem Wissensgewinn ist es aber insbesondere das Gemeinschafts-erlebnis einer schönen und weitgehend intakten Naturlandlandschaft, das sich den Exkursionsteilnehmerinnen nachhaltig einprägt.


Abendessen in der Emmendinger Hütte

Freiburg

Konviktgasse

Auf der Heimfahrt gibt es noch einen Zwischenstopp in der Zähringer-Stadt Freiburg.

Dort kann man außer einigen wertvollen historischen Gebäuden auch ein paar wunderschöne Fleckchen mit fast mediterranem Flair entdecken.

Bis Mittag findet um das berühmte Münster herum außerdem noch ein buntes Markttreiben statt.

Martinstor
Münster
Schwabentor
Markt auf dem Münsterplatz
Pflaster-Kunst
Heimfahrt nach Kaiserslautern

Text: M. Thiesen & Dr. M. Brunner (2007)
Fotos: Dr. B. Bühler, R. Fries, M. Thiesen, Dr. M. Brunner (2000-2007)

Auszug aus dem Dreijahresbericht 2008-2011 der St.-Franziskus-Schulen (pdf ca. 450 kB)