2 Wochen Elsass ...

... Ein Erfahrungsbericht von Annika Nickel

 

Im Januar 2012 habe ich an dem 2x2 Wochen Austausch der ADD (Schulaufsicht Rheinland-Pfalz) teilgenommen. Im Herbst habe ich mich beworben und im Dezember wurde mir dann eine Austauschpartnerin zugeteilt.
Ich habe zwei Wochen im Elsass verbracht und sie war genausolang bei mir.
Während dieser Zeit habe ich Tagebuch geführt.

Sonntag, 08.01.2012
Heute bin ich in Cosswiller, wo meine Austauschschülerin Jeanne wohnt, angekommen. Sie wohnt mit ihren Eltern und ihren Brüdern in einem schönen Haus bei Straßburg. Ich hab auch mein eigenes Zimmer. Die Familie ist sehr nett und bemüht sich, langsam zu reden; da ich bisher noch nicht so viel verstehe.

Dienstag, 10.01.2012
Die Schule ist richtig anstrengend: Wir gehen morgens um 7Uhr aus dem Haus und kommen abends um 18.45Uhr wieder…Aber die Klasse ist total nett, es gibt auch noch einen anderen deutschen Austauschschüler. Die Stunden sind viel länger als bei uns. Weil meine Austauschschülerin ABIBAC macht, haben wir zum Glück oft Deutsch oder Englisch, da kann man sich leicht melden:) Heute Abend sind wir mit der Familie Flammkuchen essen gegangen. Inzwischen rede ich auch schon mehr und fließender.

Donnerstag, 12.01.2012
Gestern hatten wir nur bis 12Uhr Schule und waren danach in Straßburg im Konservatorium, weil sie dort Musikunterricht hat. Es war ganz interessant, aber auch sehr lang. Danach waren wir noch in „Les Halles“ shoppen und sind dann Hause gefahren. Heute war ich nur vormittags in der Schule und war dann mit der Mutter einkaufen. Der Unterricht ist irgendwie komisch: Ganz viele Fächer wie z.B. Physik haben sie schon viel länger als wir, sind mit dem Unterrichtsstoff aber nicht so weit…
Die Lehrer  fangen auch an, uns in den Unterricht einzubeziehen; wir müssen alles was auf Deutsch gemacht wird( sehr viel) auf Französisch machen…

Sonntag, 15.01.2012
Am Freitagabend waren wir im Theater in Saverne, wo auch die Schule ist. Wir haben uns eine Komödie angesehen; leider hab ich wenig verstanden… Gestern waren wir dann in Straßburg shoppen und haben uns die Stadt angeguckt. Eben sind wir wandern gegangen und backen jetzt Crêpes  für die Familie.
Seit heute verstehe  ich fast alles, was die Familie redet! Dadurch gefällt es mir hier immer besser!

Dienstag, 17.01.2012
Die Stundenpläne in Frankreich sind echt kompliziert: Man hat immer abwechselnd in einer Woche eine Freistunde und in der anderen Woche Unterricht. Ziemlich verwirrend! Weil bei uns im Haus nur wenig Strom benutzt wird, haben wir heute und gestern Essen bestellt. Wir spielen viele Spiele und machen mit der Familie Musik. 
Mit meiner Austauschschülerin verstehe ich mich total gut!

Donnerstag, 19.01.2012
Gestern hatte Jeanne wieder im Konservatorium Unterricht, aber ich war nicht bei allen Stunden dabei, sondern bin zwischendurch in die Stadt gegangen. Ich merke inzwischen, dass ich fließend mitreden kann und alles verstehe! Ich kann mich jetzt auch mehr mit anderen aus der Schule unterhalten.
Ich finde das deutsche Schulsystem viel besser, weil man  mehr Zeit für Freunde und Hobbies hat. In Frankreich ist das schwierig, da die Schule so lange dauert.

Samstag, 21.01.2012
Heute bin ich wieder nach Hause gekommen.
Einerseits bin ich total glücklich wieder da zu sein. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch schade, weil ich mich so gut mit meiner Austauschschülerin verstanden habe und ich total viel gelernt habe. Gestern haben sich die Lehrer in der Schule alle noch mit uns über den Austausch unterhalten. Eine Deutschlehrerin hat uns für Franzosen gehalten und hat sich gewundert, dass wir fließend Deutsch sprechen:)
Ich freu mich, wenn meine Austauschschülerin kommt!

Fazit:
Ich finde, der Austausch hat sich auf jeden Fall gelohnt: ich hab total viel gelernt in Sprache und Kultur. Mein Wortschatz hat sich auch sehr vergrößert.
Während meine  Austauschschülerin mich besucht hat, war es sehr anstrengend, aber auch schön. Ich fand es gut, dass wir dazwischen eine Pause von 3 Wochen hatten, ich brauchte zwischendrin etwas  Zeit, um wieder anzukommen. Insgesamt kann ich den Austausch nur empfehlen: Es macht Spaß, aber man lernt auch viel.

Annika Nickel, 10a (06/2012)

Das Lycee Leclerc in Saverne, Elsaß, Klick zum Vergrößern