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4 Wochen Charleville-Mézières ...

... Ein Erfahrungsbericht von Lara Böß

 

Ich habe vom 30. September bis zum 30. Oktober 2013 an einem eigentlich 3 monatigen Austausch mit dem französischen „Lycee Monge“ in Charleville-Mézières teilgenommen, einer Schule im Norden Frankreichs. Es hat mir viel Spaß gemacht, das französische Schulsystem und die französische Kultur kennenzulernen, auch wenn ich im Unterricht nicht immer alles verstehen konnte. Hier war ich zu der Zeit in der neunten Klasse, dort bereiteten sie sich – viel früher als wir - schon auf das Abitur vor.

Die Schulen in Deutschland und Frankreich unterscheiden sich sehr:  Während wir am St.-Franziskus meistens um 13 Uhr nach hause können, ist es für die Franzosen normal, etwa 9 (je volle) Stunden Schule zu haben und auch jeden Tag in der Schulkantine Mittag zu essen. Weil die Busse in kleine Orte nicht regelmäßig fahren, ist man öfter erst nach 20 Uhr zuhause- und hat dann noch Hausaufgaben und lernt für Tests.

Hier mein Stundenplan in Frankreich:

Stundenplan zum Vergrößern anklicken

Normalerweise ist auch samstags Schule. Mein Austauschschüler hatte aber dieses Halbjahr mittwochnachmittags und samstags keinen Unterricht. So habe ich meine Gastmutter gefragt, ob ich mit ihr in den Kindergarten kommen darf, wo sie Erzieherin ist. Das fand ich wirklich spannend: Die Kindergartenkinder haben schon "Unterrichtseinheiten": Neben dem Spielen lernen sie zum Beispiel das Datum zu formulieren und zu schreiben, zu lesen etc. Das lernen sie an einer Tafel –  so wie bei uns in der Schule. Es hat mir Spaß gemacht, mitzuhelfen, zum Beispiel ihnen die Farben auf Deutsch beizubringen.

Ich habe mich mit der ganzen Gastfamilie sehr gut verstanden. Besonders mit der 9-jährigen Schwester spielte ich oft und habe so auch viel gelernt.

In den ersten Tagen traute ich mich noch nicht, viel Französisch zu sprechen. Aber ab der zweiten Woche unterhielt ich mich mit anderen aus der Klasse. Schnell habe mich mit ihnen angefreundet und halte immer noch Kontakt. Ich redete beim Abendessen mit und fragte nach, wenn ich etwas nicht verstanden hatte. So hat mir der Austausch dann auch viel mehr Spaß gemacht. Ob mit Google-Translation, französischen Erklärungen oder Zeichensprache, irgendwie hat es immer geklappt, sich zu verständigen!

Um mir die Umgebung zu zeigen, sind wir wandern gegangen, haben Museen angeschaut und sind sogar nach Paris gefahren, um das Schloss Versailles zu besichtigen. Jetzt kenne ich die Nachbarschaft, Freunde aus dem kleinen Ort, Cousins und Cousinen, die zu Besuch kamen, Tanten, Onkel, Großeltern und Neffen.

Auf den Austausch hat mich Frau Reuther angesprochen, sie hatte eine Anfrage der Schule bekommen, weil einige Deutsch-Bilingual-Schüler der "S-Schule", einer Schule mit naturwissenschaftlich-mathematischem Schwerpunkt, noch keinen Austauschpartner gefunden hatten. Ich entschied mich, jemanden für 3 Monate aufzunehmen, aber selbst lieber nur 4 Wochen in Frankreich zu bleiben. Aber auf das Angebot der Familie, in den Ferien wieder zu kommen, werde ich gerne zurückkommen. Aber wieder mit Handy und dem nächtlichen Schreiben mit meinen Freundinnen hier!

Es war eine spannende und tolle Zeit mit vielen neuen Erfahrungen, Freundschaften und Eindrücken!

Lara Böß, 10a (11/2013)

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